Es ist vorbei, das Hechinger Sommermärchen 2.0. Nach fünf EM-Übertragungen mit insgesamt 8700 Besuchern gibt es dieses Jahr kein weiteres Public Viewing. Aber vielleicht wieder bei der WM 2026?
„Wenn Deutschland ausscheidet, bauen wir ab“, hatte Public-Viewing-Organisator Stefan Ermantraut vom FC 07 Hechingen vor der Europameisterschaft gesagt. Am Wochenende war es soweit: Schluss, aus, adios Hechinger Sommermärchen 2.0! Die Spanier (und ein bisschen auch der englische Schiedsrichter Anthony Taylor) haben dafür gesorgt, dass an diesem Dienstagabend beim Halbfinale und am kommenden Sonntag beim Finale die große LED-Leinwand dunkel bleibt.
Zeit für ein kleines Resümee. „Mein Herz trauert, aber mein Körper jubelt“, sagte Ermantraut am Montag. Denn ja, die Organisation des Mammut-Ereignisses in fünf Teilen sei für alle Helferinnen und Helfer schon eine riesige Herausforderung gewesen. „Ohne alle Partner und Sponsoren wäre das nicht zu machen gewesen“, fügt der Organisationschef dankbar hinzu. Als Medienpartner mit von der Partie war die Südwest Presse Neckar-Alb.
„Ja“, räumt Ermantraut ein, „wir hätten noch zwei Spiele gerne mitgenommen“, schließlich sei jeder einzelne Abend einfach großartig gewesen: „Ein Riesenspaß für alle, gechillte Stimmung, und null komma null Vorkommnisse. Wir haben nicht mal ein einziges Pflaster gebraucht.“ Die Mühe, da war man sich bei den Veranstaltern von FC Hechingen und DWS Veranstaltungstechnik einig, habe sich gelohnt.
„Wir haben die Stadt Hechingen zur Public-Viewing-Hochburg gemacht“, darf Stefan Ermantraut stolz feststellen. Am Freitagabend beim (spät verlorenen) Viertelfinalspiel gegen Spanien hat man den Rekordwert von 2500 Zuschauern gezählt. In der Summe sahen 8700 Fans die fünf Spiele der DFB-Elf.
Am Freitagabend waren die Kapazitäten denn auch endgültig ausgeschöpft. Ermantraut: „Von 50 Fässern Bier war am Ende noch genau eines übrig.“ Im Umkehrschluss: Hätte es Elfmeterschießen gegeben, wären zumindest die Biertrinker auf dem Trockenen gesessen.
Dass immer alles gepasst hat, sei in erster Linie seinen Vorstandskollegen Klaus Sickinger und Matthias Zahn zu verdanken, betont Ermantraut. Die beiden hätten an jedem Spieltag 40 Helfer neu eingeteilt, die Getränkelogisitik und die Finanzen im Blick behalten.
Der Mega-Erfolg schreit förmlich nach einer Neuauflage beim nächsten Turnier. Und Ermantraut bestätigt: Ja, es sei „nicht ausgeschlossen, dass wir 2026 wieder an den Start gehen“, wenn die WM in Mittel- und Nordamerika steigt. Abzuwarten bleibe freilich, ob dann auch die Anstoßzeiten passen – und ob wieder alle Partner an Bord gehen.